Das Magazin für das Bayerische Oberland

Loisachhalle Wolfratshausen

Loisachhalle Wolfratshausen

Abenteuer-Festival „Wild“ fasziniert Besucher

Von Peter Herrmann

Wolfratshausen, 17.1.2024 - Wer träumt nicht von Reisen und Erlebnissen in fremde Länder mit sehenswerten Landschaften? Gelegenheiten, das Fernweh zumindest stundenweise zu lindern oder sogar noch zu vergrößern, bot das dreitägige „Wild! Abenteuer-Festival“ in der Loisachhalle.

Inspiration durch Bilder und Infostände

„Nehmen Sie die Natur auf und lassen Sie sich inspirieren“, empfahl Bürgermeister Klaus Heilinglechner den Besuchern. Der Schirmherr des mittlerweile dritten Abenteuer-Festivals fasste seine Grußansprache bewusst kurz, um den eng getakteten Zeitplan nicht durcheinander zu wirbeln. Nach der kostenlosen Freitagsfilmeröffnung „America’s Musical Journey“ im Kino an der Bahnhofstraße erlebten die Festivalbesucher am Samstagnachmittag zunächst die Eindrücke von Sonja Endlweber und Günter Wamser, die mit ihren Pferden jahrelang durch Amerika geritten sind. Nicht minder aufregend war die anschließend gezeigte Europatour mit dem Vintage-Bulli von Peter Gebhard. In den Pausen bestand Gelegenheit, sich an den im Foyer aufgestellten Ständen von Reiseausrüstern zu informieren und bei einer Glücksrad-Spendenaktion Preise zu gewinnen.

Wanderlust mit Country, Blues und Folk

Zur Hauptveranstaltung am Abend fanden dann etwa 300 Besucher den Weg in die Loisachhalle. Die Lautstärke des Applauses spornte Dirk Rohrbach zu einer launigen Moderation seiner Reiseerlebnisse an. Seit 20 Jahren begibt sich der 55-jährige Journalist und Autor auf monatelange Reisen durch Amerika, um tausende Kilometer auf verlassenen Highways zu radeln oder in einem selbst gebauten Kanu über die großen Flüsse Yukon, Missouri und Mississippi zu paddeln. Seine Erlebnisse und Begegnungen mit besonderen Menschen präsentierte der gebürtige Hanauer in der Multimedia-Show „Wanderlust“, die der Radiosender Bayern2 live aus der Loisachhalle übertrug. Begleitet von amerikanischen Country-, Blues- und Folksongs, zeigte der Journalist und Fotograf eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen von Flüssen, Wäldern und Meeresküsten.

Das Ganze garnierte er mit Interviews, die er während seiner Reisen mit kauzigen Einsiedlern, Fischzüchtern, Ureinwohnern und Künstlern geführt hatte. Ein deutschstämmiges Ehepaar, das ihn einst in Seattle übernachten ließ und mit bayerischem Wurstsalat verwöhnte, reiste am Samstag sogar zu seiner Show an. „Mir geht es immer um die Suche nach Geschichten“, beschrieb Rohrbach seinen Ansatz. Kritische Bemerkungen zur Ausbeutung von Bodenschätzen und Verdrängung der Lakota-Sioux-Stammesgruppe ließ er unaufdringlich in seine Reportagen miteinfließen. Am Ende des fast vierstündigen Abends bewies Dirk Rohrbach auch als Discjockey Geschmack und legte selten gehörte Songs von Lucinda Williams, Jason Isbell und anderen Musikern auf. Mit einem Fotoworkshop und weiteren Vorträgen zur Meeresbiologie, Kuba und nordischen Inseln endete am Sonntagabend das Abenteuerfestival.

Fotos: Peter Herrmann


NEWS