Historischer Verein Wolfratshausen
Historischer Verein Wolfratshausen
Auf den Spuren der Heimatgeschichte
Von Peter Herrmann
Wolfratshausen, 5.3.2024 – Vor fünf Monaten übernahm der ehemalige Wolfratshauser Kulturreferent Ludwig Gollwitzer den Vorsitz des 1997 gegründeten Historischen Vereins, der auch in diesem Jahr wieder zu interessanten Ausstellungen, Vorträgen und Führungen einlädt.
Weibsbilder und Kapellenführung
Bei einem Weißwurstfrühstück in der Wirtschaft „Flößerei“ stellten die Vorstandsmitglieder die sechs Veranstaltungen des Jahresprogramms vor. So wird schon an diesem Freitag (8. März, 18 Uhr) die Ausstellung „Wir lebten in einer Oase des Friedens“ im Erinnerungsort Badehaus am Waldramer Kolpingplatz eröffnet. In Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde konzipierte der Historische Verein die Aufarbeitung der Geschichte der von 1926 bis 1938 bestehenden jüdischen Mädchenschule in Wolfratshausen schon vor 20 Jahren. „Fortan wurde die Ausstellung in ganz Deutschland gezeigt und war sogar in Berlin zu sehen“, berichtete Hannelore Greiner. Unterstützt vom Badehausverein und begleitet von einem Ensemble der Musikschule Wolfratshausen, wird zur Vernissage am Weltfrauentag ein Dokumentarfilm zu sehen sein.
In der Werkstatt des Degerndorfer Kunstschmieds Tom Carstens fertigten Schüler eines preisgekrönten P-Seminars des Geretsrieder Gymnasiums mit Waldramer Grundschülern eine Baumfrau und andere „Weibsbilder“ an, die am 13. April ab 17 Uhr im Biergarten des Wirtshauses Flößerei bewundert werden können. „Es ist nicht einfach, diese Damen im öffentlichen Raum auszustellen“, berichtete Gollwitzer. Weitere Standorte in Geretsried und Wolfratshausen sollen folgen.
Zu Christi Himmelfahrt (9. Mai) führt die Kunsthistorikerin Monika Kroiß durch die Sankt-Georgs-Kapelle in Hornstein. „Sie stand ursprünglich nördlich des Schlosses an einem Steilhang und drohte abzustürzen“, erklärte Kroiß. Nach ihrer Verlegung im Jahr 1869 lockt vor allem die neo-klassizistische Innenausstattung der Kapelle auch auswärtige Besucher an.
Ausflug ins Freisinger Diözesanmuseum
Etwas weiter entfernt von Wolfratshausen liegt das neu gestaltete Diözesanmuseum in Freising. Der Historische Verein lädt deshalb zu einer S-Bahn-Fahrt mit einer Führung durch die Bayerische Landesausstellung ein. Anja Brandstäter wird dabei die Geschichte von Herzog Tassilo, Korbinian und dem Bären erzählen. „Korbinian war ein Franzose, der zum Papst nach Rom geschickt wurde“, erzählte Brandstäter. Weil das Pferd des Gesandten unterwegs von einem Bären gefressen wurde, zähmte Korbinian das Raubtier und ließ es sein Gepäck tragen.
Eine Besichtigung der trotz anstehender Renovierung zugänglichen Wolfratshauser Stadtpfarrkirche St. Andreas am Tag des offenen Denkmals (8. September) und eine von dem Archäologen Markus Fagner geleitete Exkursion zum ehemaligen Standort der
Wolfratshauser Burg oberhalb des Bergwalds (5. Oktober) beschließen den Veranstaltungsreigen.
Info: Interessierte können sich unter der Telefonnummer 0 81 71/34 59 05 oder info@histvereinwor.de für die jeweiligen Veranstaltungen anmelden.
Foto: Peter Herrmann