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LoisachJazz Wolfratshausen

LoisachJazz Wolfratshausen

Grandioser Einstieg ins neue Jazzjahr

Von Andrea Weber

Wolfratshausen, 31.1.2024 – Es war ein eneregiegeladener, ein an Aufbruch erinnernder musikalischer Start ins neue Jazzjahr. Mit dem Luca Zambito Quartett kamen Hochkaräter aus der Münchner Jazzszene nach Wolfratshausen, organisiert von Kulturmanager Andreas Kutter. Unter der Reihe LoisachJazz nahmen die vier Musiker das Publikum mit coolem Freejazz auf eine musikalische Reise mit, direkt hinein in ihr neues Album „Ancestry“.

Luca Zambitos selbst geschriebene Stücke handeln von Molchen und anderen skurrilen Geschichten und Getieren. Das war ein anspruchsvolles Jazzerlebnis von hohem Niveau im Saal der Wolfratshauser Musikschule.

Freejazz ist keine entspannte Feierabendmusik bei einem Gläschen Rotwein vor dem knisternden Kaminfeuer. Sie mag vielmehr provozieren, aufrütteln und heftig ins Gefühl fahren, wie bei kontroversen Dialogen – präsentiert von Hochkarätern aus der Münchner Jazz-Szene mit Luca Zambito am Klavier, Moritz Stahl am Saxofon, Nils Kugelmann am Kontrabass und Valentin Renner mit den Drums. Allesamt studierte Könner, die die Freiheit lieben, die der Jazz ihnen gibt, und sich ungern vorgegebenen Notenblättern unterordnen wollen. Noten gibt es zwar, aber die schaffen nur den Rahmen, so erklärte Luca Zambito. „Es gibt eine Melodie und eine Basslinie, und dazwischen passiert, was nicht vorhersehbar ist.“ Jedes Stück hatte eine Steigerung bis zum exzessiven Klanghöhepunkt, um dann wieder in eine leise Stimmung zurück zu fallen, aufgefangen vom variantenreichen Rhythmusteppich des Kontrabasses und des Schlagzeugs. Jedes Stück hatte seine Geschichte, wie die der mexikanischen Amphibie „Axelotl“, ein kleiner lustiger Unterwassermolch mit frechen Augen und freundlichem Gesicht. Es ist eine assoziative Musik, die Aufbruch und Lebendigkeit suggeriert.

Musikalische Widmungen an große Jazzmeister

Die Musiker sind allesamt akademisch ausgebildet und vielfach ausgezeichnet, sind eigenwillige Spezialisten, die aus bekannten Jazzstandards ihr eigenes Ding machen. „Verschlimmbessern“ nennt Luc Zambito seine musikalischen Widmungen an die großen Vorbilder im Jazz. Verschlimmbesssern heißt besser gesagt aus alten Jazzstandards freche neue Varianten zu entwickeln. Gut zwei Stunden lang forderten die vier Jazzer die rund 30 Publikumsgäste im Musikschulsaal, die begeistert und mit lautstarkem Applaus noch eine Zugabe forderten – und das war dann noch das Lied von „Oskar“ dem launischen WG-Hund.

Fotos: Andrea Weber


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