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Attraktive Ausbildungsplätze für motivierte Bewerber

Von Peter Herrmann

Wolfratshausen, 22.1.2024 - Wie können Unternehmen noch effizienter um die Gunst junger Bewerber werben und offene Lehrstellen besetzen? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Referenten des GO-Business-Netzwerktreffens im Krämmel-Forum.

Emotionale Bindung und niedrigschwelliger Einstieg

Seit 2006 lädt die vom Wirtschaftsforum Oberland unterstützte Initiative GO Business jeden letzten Donnerstag im Monat an verschiedenen Standorten zu einem Netzwerktreffen für Unternehmer und Freiberufler ein. Diesmal mussten die Gastgeber Beate Mader, Ute Weber und Leonhard Sappl die Zusammenkunft aufgrund des Neujahrsempfangs des Wirtschaftsforums Oberland um eine Woche vorverlegen. Dass das Interesse und Teilnehmerzahl dennoch groß waren,lag sicher an der Brisanz des Themas. „Es stellt sich die Frage, warum einige Betriebe mit Bewerbungen überhäuft werden und aus einem reichen Pool an Kandidaten wählen können, während andere Schwierigkeiten bei der Besetzung ihrer Lehrstellen haben", erklärte Beate Mader. Antworten darauf gaben zunächst Monika Uhl und Antonia Hoppe vom „Ausbildungskompass". „Die emotionale Bindung ist wichtiger denn je", glaubt Uhl. Junge Menschen, die zunächst ein Praktikum in einem Betrieb absolvieren, müssten frühzeitig eingebunden werden.

Dabei gilt es, die Zeitspanne zwischen Praktikum und Ausbildungsbeginn sinnvoll zu nutzen. „Das kann auch mal ganz lange sein für junge Leute, die mit schnellen Entwicklungen und einer Welt voller Möglichkeiten groß geworden sind", warnte Uhl. Schon die Einladung zu einem Firmenausflug oder eine gemeinsame Feier könnten den Entscheidungsprozess positiv beeinflussen. Als Best-Practice-Beispiel empfahlen Hoppe und Uhl den Unternehmern, ein Trachtenhemd mit den jeweiligen Initialen des Betriebes zu spendieren. Damit erfahren die Praktikanten schon vor Ausbildungsbeginn die Wertschätzung des Arbeitgebers. Andere Firmen wie beispielsweise die Bauer-Unternehmensgruppe führt die Eltern der Praktikanten durch die Fabrikhallen. „Empfehlungen von Eltern, Lehrern und Freunden sind extrem wichtig", stellte Hoppe fest. Eher kontraproduktiv sei es dagegen, wenn Unternehmen mit einem komplizierten Einstellungstest eine hohe Einstiegshürde schaffen.

Sicherung von Fachkräften

Rund 2300 Mitarbeiter an 150 Standorten in Deutschland, Österreich, Italien und Ungarn beschäftigt der Baustoffhersteller Rohrdorfer. Dabei schrecken die Beschäftigung mit Beton, Sand und Kies vielleicht sogar manch jungen Menschen ab. „Rein optisch sind wir auf den ersten Blick vielleicht nicht der attraktivste Arbeitgeber", räumte Projektmanagerin Julia Maak von der Rohrdorfer Gruppe ein. Dank eines ausgeklügelten Ausbildungsmanagements des Unternehmens klappt die Anwerbung von Nachwuchskräften dennoch hervorragend.

„Wir legen besonderen Wert auf praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Einsatzbereichen", verriet Prokrurist Konstantin Schmid das Erfolgsgeheimnis. Das Hauptaugenmerk liege dabei auf der Schaffung eines persönliches Netzwerkes. „Daher organisieren wir regelmäßige Azubimeetings und einen jährlichen Ausflug mit den anderen Azubis im Unternehmen", betonte Schmid. Rüdiger Rieß, Lehrer und Verbindungsmann des Schule-Wirtschaft-Ausschusses im Landratsamt, hob abschließend die Bedeutung der frühzeitigen Kooperation zwischen Mittelschule und den Betrieben in der Region hervor. „Für die Entwicklung des Landkreises ist es sehr wichtig, dass möglichst viele junge Leute eine Lehrstelle bekommen“, bemerkte er. Seit 2015 organisiert er Job-Speed-Datings, um den Kontakt zwischen Schulabgängern und den Unternehmen herzustellen.

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