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Fluss Festival Wolfratshausen 2025

Große Bühne für Straßenmusiker

Von Peter Herrmann

Wolfratshausen, 16.7.2025 -  Um die Innenstadt kulturell zu beleben, initiierte Kulturmanager Andreas Kutter vor zwei Jahren eine Straßenmusik-Konzertreihe. Nun stellten einige dieser Künstler ihr Können erstmals auf der Fluss-Festival-Bühne unter Beweis. Für den Liedermacher Willi Sommerwerk war es gar der fulminante Abschluss seiner vielen Live-Auftritte.

Harfenklänge und starke Stimmen

„Das ist eines meiner Lieblingsprojekte: Ich habe rund 60 Straßenmusiker auf meiner Liste und einige von ihnen zu diesem Abend eingeladen", erklärte Andreas Kutter zu Beginn des Konzertreigens. Den Anfang machte Harfenistin Angelika Huber, die von Hans Schmelmer an der steirischen Harmonika begleitet wurde. Instrumentalstücke wie „Auf der Überholspur" oder „Der Exilfranzose" kamen gut an bei den Besuchern, die trotz Regens den Weg ans Loisachufer fanden. Als klassischer Singer-Songwriter präsentierte sich danach Bob Eberl. Seine Eigenkompositionen und die aha-Coverversion „Take on me" luden zum Mitsingen und Klatschen ein. Es folgte das Duo a & o. Das Kürzel steht nicht für die Anfangsbuchstaben der Vornamen des Pianisten Andi Halamek-Weinert und des Sängers Oliver Materna, sondern ist auch Slogan für das Alpha & Omega der Seele. Nachdem Oliver Materna den Beatles-Klassiker „Come together" und den Sportfreunde-Stiller-Hit „Ein Kompliment" zum Besten gegeben hatte, sangen ihm die Zuschauer ein Geburtstagsständchen.

Berührende Abschiedsvorstellung von Willi Sommerwerk 

Eigentlich sollte sein Open-Air-Auftritt auf dem Geretsrieder Karl-Lederer-Platz im vergangenen Jahr sein letztes Konzert gewesen sein. Doch dann ließ sich Willi Sommerwerk doch noch zu einer Abschiedsvorstellung auf dem Fluss Festival überreden. Seine Bearbeitung von Reinhard-Mey-Liedern und selbst geschriebene Balladen rührten das Herz seiner Fangemeinde. „Und keine Worte, keine Tränen, alles kommt, wie es kommen muss", sang der Noch-Geretsrieder. In einem Monat bezieht er mit seiner Frau ein neues Domizil am Wolfratshauser Loisachufer. Ulani alias Alejandra Marini begeisterte im Anschluss nicht nur Freunde lateinamerikanischer Musik. Ihre Lieder versprühten pure Lebensfreude und machten ihrem Künstlernamen alle Ehre. „Ulani heißt Licht im Herz", erklärte die Musikerin. Für den rockigen Abschluss sorgte die aus der Band des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias in Waldram hervorgegangene Gruppe Cindysiza. Eine kraftvolle weibliche Stimme, die Songs von AC/DC und Lenny Kravitz in den regnerischen Nachthimmel röhrte: Das hatte kaum einer zuvor je erlebt. „Schade, dass heute nicht mehr Besucher da waren", bedauerte Bürgermeister Klaus Heilinglecher. In der Spitze dürften es rund 150 Zuhörer gewesen sein, das Ende erlebten nur noch knapp vier Dutzend Unentwegte. Der Spendenhut füllte sich dennoch mit einigen Scheinen.

Das Gesamtprogramm finden Sie im Anhang und weitere Infos auch auf www.flussfestival.de

Fotos: Peter Herrmann


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