Fluss Festival Wolfratshausen 2025
Modern, intensiv und voller Dynamik
Von Andrea Weber
Wolfratshausen, 20.7.2025 – Solomon Solgit reist als Mitglied des berühmten Cirque Du Soleil um die Welt. Dabei lernt er hochkarätige Künstler seiner Branche kennen. Nun hat der in Bad Tölz lebende Akrobat und Choreograf einige von ihnen nach Wolfratshausen aufs Flussfestival geholt. Mit ihnen zusammen schuf er eine Show, die sowohl die hohe Kunst der Luftakrobatik, die Anmut des Tanzes und die gelenklos wirkenden Bewegungen der Schlangenmenschen vereint. Die Show am Donnerstag war ausverkauft bis auf den letzten Platz. Sein Dank am Ende der Aufführung galt dem Publikum: „Wahnsinn Wolfratshausen! Ihr habt mir erlaubt zu experimentieren.“
Und es war ein mutiges Experiment. Eine Kombination aus mitreißendem Pop, harten Techno-Elementen und sanften Geigenklang gepaart mit viel Glamour und Lichteffekten. Wenn „Mutter Erde“ – eine Moderatorin in weiß mit opulentem Federkranz am Kopf – kam, wurde es sinnlich: „Was ihr seht, seid Ihr. Was Ihr sehen wollt, liegt an Euch.“ Es war eine Show voller Dynamik mit schnell wechselnden Aufführungen. Seiltanz eines vermeintlich Blinden, oder konnte er doch sehen? (Es war Solomon Solgit selbst). Eine Tanz-Revue im siebziger Jahre Stil mit glitzernden Kostümen. Ernest hieß der Mann, der mit dem Feuer jonglierte. Absolute Körperbeherrschung bis zur Perfektion zeigten die beiden 16-jährigen Kunstturnerinnen aus der Ukraine. Sie sind Zwillinge und wuchsen im Zirkus auf.
Harter Sound und gleisendes Licht
Der afrikanische Schlangenmann verbog seine Gliedmaßen so, dass das Zuschauen schon weh tat. Im Halbdunkel der Bühne wirkte er fast unmenschlich. Vanessa heißt die Luft-Akrobatin, mit der Solomon Solgit seit Jahren auftritt. Hoch oben am Tribünen-Zeltdach bewegte sie sich am freischwebenden Tuch grazil und mit purer Anmut. Die Akrobatik-Show von Solomon Solgit war nicht vergleichbar mit den märchenhaften Aufführungen von Cirque Du Soleil. Solgits Show war modern, intensiv und voller Dynamik. Harter Sound und gleisendes Licht umspielte die Akrobaten. Eine Show, die keine direkte Botschaft trug, sondern eher ein Spiel visueller und experimentelle Form aus der Welt des Zirkus bot.
Fotos: Andrea Weber




