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Medien in der Demokratie: Sommerfest des MVFP Bayern

Impulse für eine freie Presse im digitalen Wandel

München, 23. Juli 2025, red. – Staatsminister Dr. Florian Herrmann, zahlreiche Medienvertreterinnen und Medienvertreter sowie der MVFP Bayern setzten beim Sommerfest am 22. Juli ein klares Zeichen für den Erhalt publizistischer Vielfalt und faire Rahmenbedingungen für unabhängigen Journalismus. Auch Oberland.de war vor Ort.

„Ohne starke Medien keine Demokratie“

In seinem Grußwort vor 120 Gästen aus Medien, Politik und Wirtschaft bezeichnete Dr. Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, die freie Presse als „Schutzschild gegen Desinformation und Fake News“. Sie sichere Teilhabe, ermögliche kritischen Diskurs und sei unverzichtbar für eine funktionierende Demokratie.

Er forderte eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte, sprach sich gegen zusätzliche Werbebeschränkungen aus und betonte die Bedeutung gezielter Investitionen in Ausbildung und Innovation. Die Chancen von Künstlicher Intelligenz seien laut Herrmann „gigantisch“ – ebenso wie die Herausforderungen für die Medienbranche. Mit Blick auf die digitale Transformation verwies er auf das neue KI-Kompetenzzentrum beim Mediennetzwerk Bayern:

Bei der digitalen Transformation wollen wir Vorreiter und Taktgeber sein, was wir mit einem neuen KI-Kompetenzzentrum beim Mediennetzwerk Bayern unterstreichen.
Staatsminister Dr. Florian Herrmann

Herausforderungen durch digitale Plattformen

Philipp Welte, Vorstandsvorsitzender des MVFP und CEO von Burda Media, betonte die Notwendigkeit politischer Maßnahmen zur Sicherung der Pressefreiheit unter veränderten Marktbedingungen. Er sprach sich für eine faire Digitalsteuer sowie für ein modernes Medienkonzentrationsrecht aus, das Zusammenschlüsse und Kooperationen zwischen Medienhäusern erleichtert. Ziel müsse es sein, publizistische Vielfalt und wirtschaftliche Tragfähigkeit langfristig zu sichern.

Verlage unter Druck – aber mit Verantwortung

Horst Ohligschläger, Vorsitzender des MVFP Bayern, verwies auf die vielfältigen Belastungen der Branche: Plattformdominanz, wirtschaftlicher Druck, Bürokratie und Polarisierung. Dennoch bleibe die Verantwortung der Presse für faktenbasierte Information zentral:

„Faktenbasierte Informationen sind die Grundlage für eine funktionierende liberale Demokratie.“
Horst Ohligschläger, Vorsitzender des MVFP Bayern

Dialog auf Augenhöhe als Voraussetzung für Vielfalt

Zum Abschluss rief Anina Veigel, Geschäftsführerin der MVFP-Landesvertretung, zum konstruktiven Schulterschluss zwischen Politik und Medien auf. Es brauche rechtliche, wirtschaftliche und technologische Lösungen, um publizistische Vielfalt zu sichern.

Rückblick aus unserer Perspektive

„Wir von Oberland.de haben den Abend als inspirierenden Austausch erlebt – sachlich, persönlich und ermutigend. Für kleinere, unabhängige Plattformen wie uns bleibt es eine tägliche Herausforderung, Sichtbarkeit zu behaupten und Qualität zu sichern – mit Haltung, aber ohne Lautstärke.“
Fenny Rosemann, Herausgeberin Oberland.de

Mehr Informationen unter www.mvfp.de

Fotocredits: Christian Rudnik und Markus Brönner für MVFP Bayern


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